Ein Internetanschluss soll schnell sein und möglichst störungsfrei. Doch was tun, wenn der Router Probleme macht und die Verbindung ständig unterbrochen wird? Stiftung Warentest (“test”-Ausgabe 03/20) hat beliebte WLAN-Router getestet und gab bekannt, welche Produkte gut sind. Wir haben uns die Testergebnisse angeschaut und verraten euch, welche sich laut Stiftung Warentest lohnen.
Ranking: Welche WLAN-Router sind laut Stiftung Warentest die Besten?
Im Test von Stiftung Warentest befanden sich 8 Modelle, welche Oktober 2019 erworben wurden und Dezember 2019 einen Preis zwischen 117 und 248 Euro hatten. Getestet wurden sowohl Kabel- als auch DSL-Router. Bei den Herstellern beschränkte sich Stiftung Warentest auf Fritzboxen von AVM, Asus, Telekom und TP-Link.
Folgende Modelle wurden getestet:
- AVM FRITZ!Box 7590
- AVM FRITZ!Box 7530
- TP-Link Archer VR2800v
- Telekom Speedport Smart 3
- Asus DSL-AC68VG
- Telekom Speedport W 925V
- TP-Link Archer VR900v V2
- AVM FRITZ!Box 6591 Cable
Platz 1: AVM Fritzbox 7590
Testsieger mit der Bestnote 1,5 (“Sehr gut”, Gesamtnote 1,5) wurde die Fritzbox 7590. Es ist das Flaggschiff von AVM. Wer DSL mit SuperVectoring (250 Mbit/s) nutzen möchte, greift häufig zu diesem Gerät. Es schafft bis zu 300 Mbit/s im Download. Das Highlight ist auch das WLAN, welches bis zu 1.733 Mbit/s (+ 800 Mbit/s) leistet. Über 4 Gigabit-Anschlüsse lassen sich weitere Geräte, wie Fernseher, Drucker, PCs oder andere Netzwerkgeräte, per Netzwerkkabel anbinden.
Wir haben die Fritzbox 7590 bei uns selbst im Test und Einsatz. Die Mesh-Funktionalität funktioniert hervorragend. Wir setzen neben der Fritzbox 7590 noch einen Repeater 1750 ein, sowie zwei weitere Access-Points. Auf diese Weise leuchten wir eine Gesamtfläche von knapp 400 m² gut aus. Die SuperVectoring-Kompabilität, die vielen Funktionen und das Fritz!OS machen den Router für Privathaushalte zum Testsieger. Die Einrichtung der Fritzbox 7590 ist schnell und einfach gemacht.
Überzeugt hatte die Tester vor allem das gute WLAN-Netz im 5GHz-Band. Darauf greifen viele moderne Geräte wie das neue iPhone 11 zurück. Die Mesh-Funktionalität sorgt außerdem dafür, dass mehrere Geräte in einem Verbund zusammengeschlossen werden und ein größeres WLAN stabil läuft. Im 2,4 GHz-Netz schneiden aber einige andere WLAN-Router besser ab. Vielseitig ist die weitere Ausstattung. So kommt die Fritzbox 7590 mit einer guten Kindersicherung daher.
Bei Amazon erhält die Fritzbox 7590 eine Gesamt-Kundenbewertung von 4,7 / 5 Sternen bei mehr als 3.100 Kundenbewertungen. Gelobt wird die schnelle Einrichtung in nur 7 Minuten. Ein Backup von alten Fritzboxen ist einfach möglich. Das WLAN wird von den meisten Nutzern ebenfalls positiv gewertet und soll sowie die DECT-Reichweite deutlich besser als bei älteren Modellen sein. Gegenüber der 7490 ist die USB-Geschwindigkeit 3-mal höher. Optisch ist die Fritzbox 7590 ebenfalls ein Highlight. Im Vergleich zum Speedport der Telekom soll die 7590 weniger Ausfälle der Internetverbindung verursachen.
Platz 2: AVM Fritzbox 7530
Die Fritzbox 7530 folgt mit dem Urteil “Gut” und einer Gesamtnote von 1,6 dicht dem Testsieger. Das etwas abgespeckte Modell gibt es für knapp 120 €. Von den Funktionen her (Mesh, Filtermöglichkeiten) gibt es kaum Unterschiede. Sogar der Stromverbrauch ist etwas niedriger. Allerdings gibt es bei der WLAN-Übertragung im 5-Ghz-Band geringere Übertragungsraten (max. 866 Mhz).
Die zweitplatzierte Fritzbox 7530 hatten wir bereits im Test. Der WLAN-Router, der optisch dem großen Bruder (7590) sehr ähnlich ist, hat auch einen ähnlichen Funktionsumfang. Auch VDSL-Supervectoring wird unterstützt, so dass die Internetgeschwindigkeit bis zu 250 Mbit/s schnell sein kann. Wer mit etwas langsameren WLAN-Geschwindigkeit im 5-GHz-Band, ohne ISDN-Anschluss und nur einem USB-Port zurecht kommt, kann beruhigt zugreifen.
Bei der Handhabung ist der TP-Link Archer VR2800v nahezu genau so einfach wie die AVM-Router. Wen der etwas höhere Stromverbrauch zugunsten der schnellen WLAN-Geschwindigkeit und die Optik nicht stört, kann zum TP-Link greifen. Lediglich die fehlende Mesh- und Smart-Home-Funktionen werten wir etwas negativ, da diese durchaus ihre Vorteile haben. Achten sollten Käufer allerdings darauf möglichst schnell die Kennwörter zu ändern und ausreichend sichere, vielseitige Passwörter zu nutzen.
Bei Amazon erhält die Fritzbox 7590 eine Gesamt-Kundenbewertung von 4,7 / 5 Sternen bei mehr als 3.100 Kundenbewertungen. Gelobt wird die schnelle Einrichtung in nur 7 Minuten. Ein Backup von alten Fritzboxen ist einfach möglich. Das WLAN wird von den meisten Nutzern ebenfalls positiv gewertet und soll sowie die DECT-Reichweite deutlich besser als bei älteren Modellen sein. Gegenüber der 7490 ist die USB-Geschwindigkeit 3-mal höher. Optisch ist die Fritzbox 7590 ebenfalls ein Highlight. Im Vergleich zum Speedport der Telekom soll die 7590 weniger Ausfälle der Internetverbindung verursachen.
Platz 3: TP-Link Archer VR2800v
Auf dem dritten Platz mit einem Urteil von “Gut” (Note 2,1) landet erstmals kein AVM-Produkt, sondern der TP-Link Archer VR2800v mit seinen auffälligen 4 Antennen. Dadurch schafft der WLAN-Router eine WLAN-Datenübertragung von bis zu 2.167 Mbit/s im 5-Ghz-Band und 600 Mbit/s im 2,4 GHz-Netz. Preislich liegt das Modell bei etwa 170 € und ist etwas günstiger als AVMs Flaggschiff. Dank dem VDSL2 Profil 35b erreicht der VR2800v ebenfalls über Super-VDSL bis zu 350 Mbit/s im Downstream.
Die zweitplatzierte Fritzbox 7530 hatten wir bereits im Test. Der WLAN-Router, der optisch dem großen Bruder (7590) sehr ähnlich ist, hat auch einen ähnlichen Funktionsumfang. Auch VDSL-Supervectoring wird unterstützt, so dass die Internetgeschwindigkeit bis zu 250 Mbit/s schnell sein kann. Wer mit etwas langsameren WLAN-Geschwindigkeit im 5-GHz-Band, ohne ISDN-Anschluss und nur einem USB-Port zurecht kommt, kann beruhigt zugreifen.
Abstriche gab es im Vergleich zu den besser platzierten AVM-Routern bei der Datenübertragung (Internetanschluss), Telefonie (“Gut”, Note 2,4) und den Sicherheitsfunktionen (“Befriedigend”, Note 3,1). Zwar versorgt der TP-Link Archer VR2800v Nutzer automatisch mit Updates, allerdings liefert TP-Link seine Router mit WLAN-Passwörtern aus, die nur 8 Zeichen lang sind. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik rät dazu mindestens 20 Zeichen zu verwenden. Kritik gab es auch bei der Vergabe des Zugangspassworts. Hier kann bei TP-Link und bei Asus ein Passwort mit nur einem Zeichen vergeben werden. Das verleitet dazu Nutzern die Möglichkeit zu geben unsichere Kennwörter zu vergeben.
Auf Amazon haben etwa 350 Nutzer den TP-Link Archer VR2800v bewertet und 4,0 von 5 Sternen vergeben. Gelobt wird die Synchronisation und die stabile Verbindung ohne nennenswerte Abbrüche. Die Einrichtung ist ähnlich einfach wie bei Fritzboxen. Gut ist auch die Telefonie-Sprachqualität über DECT, als auch bei Nutzung der analogen Anschlüsse. Gut ist die WLAN-Reichweite.
Kritik gibt es auch:
- keine Fax-Empfangsmöglichkeit
- Höherer Stromverbrauch
- Höhere Wärmeentwicklung
- teilweise Ton-Aussetzer in Verbindung mit Gigaset
Video: SuperVectoring-Router im Test
In folgendem Video ist ein Vergleich diverser DSL-Router (inkl. SuperVectoring) inkl. der getesteten Modelle.

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Kriterien: Was war im Router-Test von Stiftung Warentest wichtig?
Besonderes Augenmerk lenkten die Prüfer von Stiftung Warentest auf die Sicherheit. Gibt es Programmierfehler in der Firmware (Betriebssystem), ist ein WLAN-Router angreifbar. Es ist daher wichtig, dass ein Hersteller seine Geräte regelmäßig mit Updates versorgt.
Uneingeschränkt bieten Updates aber nur 3 Geräte an. Ausgerechnet die schafften es auf das Treppchen. Aber auch andere Kriterien wurden bewertet. Wie genau erfährst du nachfolgend.
Alle Kriterien in der Übersicht
- Sicherheit
- Handhabung
- Datenübertragung
- Telefonieren
- Vielseitigkeit
- Stromverbrauch
Sicherheit: Wie sicher ist der WLAN-Router?
Sicherheit
Nur wenn ein Router vor unbefugtem Zugriff Schutz bietet, ist er sicher. Dazu zählen automatische Updates, um die sich Nutzer nicht kümmern brauchen. Aber auch eine zeitgemäße WLAN-Verschlüsselung und ein Passwortschutz bei der Routerauslieferung sind wichtig. Per Default sollte der Router auch eine Zugangssperre haben.
Stiftung Warentest prüfte bei allen Geräten auf häufige Sicherheitslücken. Grobe Schnitzer erlaubte sich hier allerdings keines der Geräte. Bewertet wurden außerdem Filterfunktionen und Kinderschutz.
Gewichtung
Ein Router sollte hier Sperr- und Gestattungslisten (Whitelist/Blacklist) bieten. Ferner ist es von Vorteil, wenn Besitzer ein Nutzerkonto anlegen können, um die Nutzung dann nach Wunsch einzuschränken.
Handhabung: Wie leicht lässt sich der WLAN-Router bedienen?
Handhabung
Als Laie ist es häufig schwierig einen Router einzurichten. Das sehen wir von DSLregional immer wieder, wenn unsere Einrichtungsvideos auf Youtube kommentiert werden. Bei Stiftung Warentest ist die Handhabung daher ein Faktor, der in die Bewertung einfließt. Dabei haben die 3 Experten bewertet, wie leicht sich der Internetzugang und das WLAN einrichten ließen.
Eine leichte Bedienung und ein übersichtliches Menü spielen auch eine große Rolle, damit sich ein Nutzer gut zurecht findet. Bei Problemen soll eine bebilderte Anleitung dabei helfen schnell die Fehlerursache zu finden. Daher ist auch das bei der Bewertung eines WLAN-Routers sehr wichtig.
Gewichtung
Datenübertragung: Wie schnell sind WLAN, Down- und Upload und USB beim WLAN-Router?
Datenübertragung
Ähnlich wie beim Auto, spielt beim WLAN-Router ebenfalls die Geschwindigkeit eine große Rolle. Hier wurden vor allem der Down- und Upload bewertet. Als Schnittstellen finden Nutzer bei heutigen Routern LAN-Ports, USB und WLAN (2,4 Ghz und 5 Ghz). Natürlich spielt die maximale Übertragungsrate für den Internetzugang eine große Rolle. Daher wurde diese in das Urteil mit einbezogen.
Die WLAN-Verbindung sollte bei einem Router möglichst schnell und stabil sein. Niedrige Reaktionszeiten deuten darauf hin. Dabei ein realistischer Haushalt nachgebildet wird, haben die Tester von Stiftung Warentest mehrere Geräte, einen PC und zwei Notebooks zur gleichen Zeit an den WLAN-Routern betrieben.
Gewichtung
Wie die einzelnen Router im Test abschnitten, wurde dem Faktor “Datenübertragung” zugeordnet.
Telefonieren: Welche Telefonie-Funktionen bietet der WLAN-Router?
Telefonieren
Zwar wird immer mehr über das Smartphone statt den Festnetzanschluss telefoniert, dennoch nutzen viele Haushalte den Hausanschluss für lange und ausgiebige Telefonate sehr gerne. In Verbindung mit einem DECT-Telefon hält der Akku hier länger als beim Smartphone. WLAN-Router bieten heute je nach Modell eine eigene Telefonanlage mit vielen Einstellmöglichkeiten. Daher wurde auch die Telefonie-Funktionalität bewertet.
Hier ging es um die Bewertung der Funktionen, wie Verbindungsaufbau und Reichweite. Auch die Handhabung (Inbetriebnahme von Festnetztelefonien und IP-Telefonen) wurden von 3 Experten bewertet. DECT-Telefonie und analoge Endgeräte an den Routern wurden ebenfalls im Praxis-Einsatz getestet.
Gewichtung
Bzgl. Telefoniefunktionen wurden auch Features, wie ausgehende oder teure Rufnummern zu sperren bewertetet. Auch weitere Funktionen (z.B. Nachts oder bei bestimmten Rufnummern kein Klingeln) flossen in die Wertung ein.
Vielseitigkeit: Welche Funktionen bietet der Router fernab seiner Basis-Features?
Vielseitigkeit
Router sind heute nicht nur für die Verbindung von Netzwerken. Sie vereinen heute viele Einsatzzwecke und sind häufig eine kleine Smart-Home-Zentrale. Oft lassen sich in der Benutzeroberfläche heute richtige Statistiken über die Internetnutzung ablesen. Es kann teilweise sogar ermittelt werden wann und wie oft es zu Unterbrechungen der Internetverbindung kam. Genau darum ging es in dem Punkt “Vielseitigkeit”.
Die Tester schauten wie gut die Routerfunktionen sich überwachen ließen. Welche erweiterten Rounterfunktionen, wie DHCP- und IP-Einstellungen gibt es?
Gewichtung
Wie einfach können weitere Drucker und Speichergeräte in das LAN eingebunden werden und wie gut lässt sich ein WLAN-Router als Medienserver verwenden?
Stromverbrauch: Wie hoch sind die Stromkosten für den WLAN-Router?
Stromverbrauch
Ein WLAN-Router läuft in den meisten Haushalten 24 Stunden und 7 Tage die Woche. Mit zunehmender WLAN-Sendeleistung steigt bei vielen Modellen auch die Stromaufnahme. Daher schauten die Prüfer auch wie hoch der Stromverbrauch des jeweiligen Modells ist. Teils liegen die Spannen zwischen 6 und 15 Watt.
Für die Punktevergabe wurde der Strom bei jedem Router für 6 Stunden im Datentransfermodus und 18 Stunden im vernetzten Bereitschaftsbetrieb gemessen.
Gewichtung
Falls es im Netzwerk-Standby hohe Leistungsaufnahmen gab, wurde dies in der Bewertung negativ aufgenommen.
Fazit: Welche Stärken und Schwächen haben die WLAN-Router laut Stiftung Warentest?
Im Test schnitten bezüglich der Sicherheit vor allem die Fritzboxen am besten ab. Auch der TP-Link VR2800v bietet automatische Updates. Telekom-Router (Speedport) können zwar ebenfalls automatisch Updates ziehen, allerdings nur über DSL-Anschlüsse der Telekom. Wer bei einem anderen Netzbetreiber ist, muss sich selbst um die Installation der Updates kümmern.
Passwörter bei TP-Link nicht sicher?
TP-Link-Router haben zwar verschlüsselte Passwörter, allerdings bestehen diese aus nur acht Zeichen. Das ist zu wenig. Bei Asus und TP-Link können Nutzer sogar Passwörter mit nur einem Zeichen vergeben. Das kann zum Sicherheitsrisiko werden.
Sicherheitslücke bei ASUS
Die einzige Sicherheitslücke gab es beim Asus-Router. Hacker können (wenn sie Zugriff auf das WLAN haben) den Verkehr mitschneiden und die Kontroller über den Router übernehmen. Das ist allerdings eher für Router mit öffentlich zugänglichen WLAN ein Risiko (siehe dazu auch unseren Artikel über die WLAN Hotspot-Sicherheit).
Stromverbrauch höher beim Kabelrouter und Telekom-Modell
Kritisiert wurden außer den Sicherheitslücken sonst nur beim Telekom Speedport W 925V und dem AVM FritzBox 6591 Cable der erhöhte Stromverbrauch. Letzterer WLAN-Router war übrigens der einzige Router für das Kabelnetz (Koaxial – DOCSIS 3.1) im Test. Der Schnitt mit dem Urteil “Gut” (Note 2,0) im Vergleich zu den DSL-Routern ähnlich gut ab, hat lediglich einen höheren Stromverbrauch.
Telekom-Router mit weniger Funktionen
Telekom-Router der Marke Speedport hatten zwar bei der WLAN-Reichweite gepunktet, allerdings einen geringeren Funktionsumfang. So ließen sich VPNs und Anrufbeantworter nicht einrichten. Der Speedport Smart 3 erhielt daher nur die Gesamtnote 2,8. Das teurere Modell Speedport W925V erhielt sogar nur eine 2,9.