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Energiesparen beim Router: Was lohnt sich und was nicht?

Bild von Konstantin Matern - Autor auf DSLregional.de
Konstantin Matern
Autor & Informatiker
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Artikel wurde geprüft am 03.10.2023

Der WLAN-Router ist eines der Geräte im Haushalt, die dauerhaft an sind. Grund genug sich den Stromverbrauch anzuschauen. Außerdem haben wir stormfressende Funktionen unter die Lupe genommen, um Tipps zum Energiesparen beim Router zu geben. Also – was lohnt sich und was nicht?

📃Inhaltsverzeichnis

Neben den einmaligen Kosten verursacht ein gekaufter Router auch laufende Kosten. Diese entstehen durch den Stromverbrauch.

Stromkosten Rechner: Stromverbrauch vom Router berechnen

Bei den meisten Haushalten dürfte der Router 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr betrieben werden. Ein Router verbraucht dabei durchschnittlich im Leerlauf um die 10 Watt Strom. Im Jahr können durch den Router bis zu 26 Euro Stromkosten alleine vom Router verursacht werden. Grund genug sich dem Stromverbrauch zu widmen und zu schauen wie man den senken kann.

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Wir haben daher die Möglichkeiten zum Strom sparen in den Router-Einstellungen einzeln angeschaut, um zu sehen, was sich lohnt und was nicht.

Lohnt es sich die DECT-Funktion zu deaktivieren?

Die DECT-Funktion ermöglicht es dir Schnurlostelefone direkt am Router (statt einer separaten DECT-Basis) anzumelden. Solltest du die DECT-Funktion im Router nicht nutzen, kann es sich lohnen die integrierte Funktion im Router zu deaktivieren.

Einsparpotenzial

Gering (einige Zehntel Watt)

Im folgenden Video wird erklärt, wie du DECT an der Fritzbox aktivieren und deaktivieren kannst:

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Warum verbraucht der Router mehr Strom durch Absenken der WLAN-Sendeleistung?

Wenn ich die WLAN-Sendeleistung verringere, verbrauche ich mehr Strom. Die Annahme stimmt so nicht. Doch warum lässt sich durch das Absenken der WLAN-Sendeleistung keine Energie sparen?

Einsparpotenzial

Kein Einspartotenzial

Durch die Verringerung der WLAN-Sendeleistung wird auch die Reichweite reduziert. Gleichzeitig verschlechterst du auch in den meisten Fällen die Energiebilanz.

Warum? Dein Empfangsgerät bekommt ein schwächeres Signal. Dadurch sinkt die Datenrate und der Datendurchsatz. Einfach gesagt: Um die selbe Datenmenge zu empfangen, brauchst du länger. Dein Router muss daher bei einem schwächeren Signal häufiger senden und verbraucht unterm Strich mehr Strom.

Die einzige Ausnahme ist, wenn Router und alle Empfangsgeräte in einem Raum betrieben werden. Dann kannst du Energie sparen, wenn du die WLAN-Sendeleistung verringerst. In den meisten Haushalten dürfte das Szenario aber nicht zutreffen.

Übrigens hilft es mehr die Störquellen bei dir Zuhause zu beseitigen oder deinen Router besser zu platzieren. Tipps dazu gibt es im Beitrag zum optimalen Router-Standort.

Lohnt es sich Ports von Gigabit- auf Fast-Ethernet zurück zu schalten?

In den Routereinstellungen lässt sich die LAN-Geschwindigkeit bei einem kabelgebundenen Netzwerk reduzieren. Während Router bzw. die integrierten Switche früher maximal 100 MBit/s schafften, kann heute jeder Standard-Router Daten mit 1 Gbit/s versenden und empfangen.

Einsparpotenzial

Mittel

Nur bei Geräten mit geringem Datendurchsatz (z. B. Smart-TV)

Dadurch verbrauchst du unter Umständen mehr Strom. Doch bringt es dir etwas in Bezug auf Strom sparen einen Port auf Fast-Ethernet (100 Mbit/s) zurückzusetzen?

Green-Mode am WLAN-Router: Fast-Ethernet statt Gigabit-Ethernet

Ja. Es kann sich lohnen. Wenn dein angeschlossenes Gerät nie mehr als 100 Megabit pro Sekunde benötigt, bringt es dir die LAN-Geschwindigkeit zu begrenzen. Jetzt fragst du dich sicher, wann das der Fall sein kann. Beispielsweise dein Smart-TV braucht im Jahr 2019 garantiert weniger als 100 Mbit/s Datenrate. Aktuell nutzt keiner der Streaming-Anbieter eine höhere Datenrate.

Hinweis

Die Funktion lohnt sich nur, wenn ein Kabel in der jeweiligen Buchse steckt. Ist kein Kabel angeschlossen, bringt es dir nichts den Port auf Fast-Ethernet zu konfigurieren, da die Buchse ohne Stecker ohnehin im Ruhezustand schlummert.

Daraus folgern wir: Wenn du Geräte hast, die du nicht nutzt, dann am Besten das Netzwerkkabel abziehen.

Lohnt es sich das WLAN temporär zu deaktivieren?

Das WLAN-Modul deines Routers verbraucht die meiste Energie. Daher lohnt es sich die drahtlose Netzwerkverbindung temporär zu deaktivieren. Gute WLAN-Router bieten eine Zeitschaltung an. Damit kannst du zum Beispiel Nachts dein WLAN automatisch deaktivieren, um Strom zu sparen.

Einsparpotenzial

Hoch
WLAN-Zeitschaltung an der Fritzbox

Gleichzeitig erhöhst du die Sicherheit, weil Nachts auch Angreifer keine Möglichkeit haben das WLAN-Signal zu missbrauchen, um Zugang zu deinem WLAN zu erhalten.

Alternativ zur Zeitschaltung in den WLAN-Einstellungen haben viele WLAN-Router auch einen Button am Gerät selbst mit dem du das WLAN bei Bedarf aktivieren oder deaktivieren kannst.

WLAN-Taste an Fritzbox

Wie kann man mit einer passiven LAN-Doppelbuchse Energie sparen?

Allgemein lohnt es sich im Netzwerk unnötige Geräte zu entfernen. Hast du beispielsweise einen Router und einen aktiven LAN-Verteiler (Switch) an dem du nur zwei Kabel hängen hast, dann kannst du diesen entfernen. 

Einsparpotenzial

Hoch

Nutze stattdessen eine passive LAN-Doppelbuchse (y-Typ) und du hast mit dem Switch einen Stromverbraucher aus deinem Netzwerk verbannt. So sparst du deutlich mehr Strom ein, als durch Energiesparfunktionen in deinem Router.

Lohnt es sich WLAN-Geräte abzuschalten?

Ja. Du hast unwichtige WLAN-Geräte? Beachte, dass diese immer wieder kleine Datenpakete erhalten, um die Verfügbarkeit zu überprüfenEin WLAN-Drucker, der die meiste Zeit nicht benutzt wird, verursacht am Router daher auch einen Stromverbrauch. Du solltest daher Geräte wie eBook-Reader oder WLAN-Drucker mit seltenem Zugriff auf das Netzwerk abschalten.

Einsparpotenzial

Gering bis Mittel

Nur bei Geräten mit geringem Datendurchsatz (z. B. Smart-TV)

Welche Stromsparfunktionen bringen am WLAN-Router nichts?

LEDs deaktivieren

Du kannst die LED-Leuchten am Router deaktivieren. Dir fehlen dadurch nicht nur die Status-Anzeige am Gerät, es bringt auch nichts. Die Deaktivierung hat keinen Stromspar-Effekt. Lasse daher die LEDs eingeschaltet, so dass du bei zum Beispiel einer Störung gleich erkennen kannst, dass die Internetverbindung nicht aktiv ist.

USB 3.0 auf USB 2.0

USB 3.0 ist bis zu 10 Mal schneller als USB 2.0. Der neue Standard überträgt vollduplex. Es können daher Daten in beide Richtungen zur gleichen Zeit gesendet werden. Gleichzeitig wurde die maximale Stromstärke von 500 mA auf 900 mA erhöht. Experten haben herausgefunden, dass es nichts bringt die USB-Ports auf den älteren Standard in dein Einstellungen zu konfigurieren.

Fazit

Nicht alle Funktionen, die in den Router-Einstellungen als Energiesparfunktion angepriesen werden, bringen in der Praxis auch etwas. Du solltest daher zusehen, dass du unwichtige Geräte möglichst im Netzwerk abschaltest, wenn du wirklich Strom sparen möchtest.

Außerdem senken auch die besten Strom-Spar-Tricks den Stromverbrauch nicht auf Null. Daher empfehlen wir dir den Router bei Nichtgebrauch komplett vom Netz zu trennen. Du bist länger abwesend, beispielsweise im Urlaub, dann schalte deinen Router komplett aus, indem du den Stecker ziehst.

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Weiterführende Informationen: Quellen und Weblinks
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Konstantin Matern

Konstantin Matern ist der CEO von DSLregional.de, einer spezialisierten Plattform für die Suche nach Internetanbietern. Mit einer IT-Erfahrung von 13 Jahren und einer Ausbildung als Fachinformatiker kombiniert er technisches Know-how mit Branchenkenntnissen. Auf DSLregional.de hat er eine umfassende Datenbank mit über 400 Anbietern und deren regionaler Verfügbarkeit aufgebaut. Zudem integriert er Daten der Bundesnetzagentur, um Nutzern eine präzise Auswahl eines lokalen Internetanbieters zu ermöglichen.

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