Kein Internet und keine Internetverbindung
10 Schritte zum Lösen des Problems
Es ist immer frustrierend, wenn das Internet nicht funktioniert. Aber bevor du einen IT-Experten rufst, lass uns dir zeigen, wie du häufige Netzwerk- und Verbindungsprobleme selbst lösen kannst. Wir führen dich durch 10 einfache Schritte, mit denen du deine Internetverbindung schnell wiederherstellen kannst. Keine Sorge, wir machen es dir einfach!
Autor & Informatiker
Zusammenfassung: Die meisten Probleme, weshalb es keine funktionierende Internetverbindung gibt, betreffen den Router, die Verkabelung, das WLAN oder Beeinträchtigungen beim Internetanbieter. Eine strategische Herangehensweise ist wichtig, damit du den Fehler eingrenzen kannst. Oft hilft es schon die Verkabelung zu überprüfen und den Router neu zu starten. Mehr Lösungsansätze findest du im weiteren Verlauf des Ratgebers.
Du willst nicht den ganzen Artikel lesen? Dann schaue dir das nachfolgende Video an oder lade unsere Checkliste „Kein Internet“ (PDF) herunter.
Schritt 1: Überprüfung der Router-LEDs
Um einen ersten Überblick über den Status deiner Internetverbindung zu bekommen, wirf einen Blick auf die LED-Anzeigen deines Routers. Insbesondere die Info-LED bringt bei Fritzbox-Routern dir einen schnellen Überblick über den aktuellen Zustand deines Internets.
💡 LED | Bedeutung |
---|---|
Power-LED blinkt: | Gerät wurde neu gestartet oder an das Stromnetz angeschlossen. Verbindung zur Vermittlungsstelle des Internetanbieters wird aufgebaut. Das kann bis zu 10 Minuten dauern. |
Power LED leuchtet dauerhaft: | Keine DSL-Verbindung. Überprüfe die Verbindungsdaten und die Netzwerkverkabelung. |
Internet, WLAN- und Festnetz-LED sind aus: | Diese LEDs sind in der Regel für die Fehlersuche uninteressant. Wenn die WLAN-LED nicht leuchtet, aber du WLAN nutzen willst, musst du das WLAN am Router aktivieren. |
Schritt 2: Internetzugriff auf anderen Geräten prüfen
Szenario 1: Andere Geräte haben Internetzugang
Wenn andere Netzwerkgeräte wie ein zweiter Computer, Smartphone oder Tablet problemlos auf das Internet zugreifen können, liegt der Fehler wahrscheinlich an dem einen Gerät, das keine Verbindung hat.
Das ist zu tun: Überprüfe die Verbindung zwischen deinem betroffenen Gerät und dem Router. Möglicherweise liegt ein Problem mit dem WLAN oder dem Ethernet-Kabel vor.
Szenario 2: Kein Gerät hat Internetzugang
Wenn auch andere Geräte keinen Internetzugang haben, handelt es sich wahrscheinlich um ein allgemeines Internet- oder Netzwerkproblem.
Das ist zu tun: Überprüfe die WLAN-Verbindung und die Netzwerkverkabelung deines Routers. Es könnte nötig sein, den Router neu zu starten oder den Kundendienst deines Internetanbieters zu kontaktieren.
Schritt 3: Überprüfung der Netzwerkverkabelung
Bevor du den Fehler bei Software, Viren oder dem Internetanbieter suchst, prüfe die physischen Verbindungen. Oftmals ist die Ursache für Internetprobleme eine simple Verkabelungsfrage.
Das ist zu tun:
Telefon- oder Multimediadose: Überprüfe, ob das Telefonkabel (bei DSL), das Glasfaserkabel (bei Glasfaser) oder das Koaxial-Kabel (bei Kabel-Internet) fest in der Dose sitzt.
Modem oder Router: Stelle sicher, dass die andere Seite des DSL-, Glasfaser- oder Koaxial-Kabels korrekt im Modem oder Router steckt.
LAN-Ports am Router: Überprüfe die Netzwerkkabel an den LAN-Schnittstellen deines Routers. Bei vielen Fritzbox-Modellen sind diese Ports gelb markiert.
Mit dieser Überprüfung kannst du schnell feststellen, ob die Ursache des Problems bei der Verkabelung liegt und entsprechende Korrekturen vornehmen.
Schritt 4: WLAN-Verbindung oder LAN-Verkabelung des Geräts prüfen
Wenn du per WLAN ins Internet möchtest, solltest du jetzt die WLAN-Verbindung überprüfen. Ansonsten gilt es jetzt die Verkabelung deines Geräts mit dem Router zu checken.
Wie bist du mit dem Router verbunden?
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Per WLANPer NetzwerkkabelWLAN-Verbindung überprüfen
WLAN bietet viel Komfort, solange die Verbindung stabil ist. Im Vergleich zu einer kabelgebundenen Lösung bringt WLAN jedoch auch einige Schwachstellen mit sich. Wenn dein Gerät zwar per WLAN verbunden ist, aber kein Internetzugang besteht, ist es ratsam, die Einstellungen und die Qualität deines drahtlosen Netzwerks zu überprüfen.
Das ist zu tun:
- Stelle sicher, dass das WLAN am Router aktiviert ist.
- Prüfe an deinem Gerät, ob WLAN aktiviert ist. Bei Smartphones und Tablets funktioniert dies in den Einstellungen. Bei Laptops gibt es je nach Modell spezielle Tasten, um den WLAN-Adapter zu (de-)aktivieren.
- Begebe dich mit deinem Gerät neben den Router. Das WLAN-Signal wird bei weiten Entfernungen und dicken Wänden (insbesondere Stahlbetondecken) stark geschwächt. Hat du deswegen kein Internet? Dann brauchst du einen WLAN Verstärker.
- Prüfe die Sicherheitseinstellungen und Verschlüsselung in deinen Router-Einstellungen. Hilfreich ist hier auch unser Ratgeber “WLAN sichern“.
- Hast du den richtigen WLAN-Netzwerkschlüssel? Nur mit dem richtigen WLAN-Passwort klappt’s mit dem Internet.
Wenn du zwar mit dem WLAN verbunden bist, aber kein Internetzugang besteht, könnten folgende Ursachen dafür verantwortlich sein:
Routerprobleme:
Stelle sicher, dass der Router richtig konfiguriert ist. Dazu sollten die Zugangsdaten in der Benutzeroberfläche des Routers überprüft werden. Um definitiv festzustellen, ob der Router das Problem ist, kannst du ein Gerät direkt über ein LAN-Kabel anschließen und den Internetzugang testen.
Provider-Störung:
Wenn alle Router-Einstellungen korrekt sind und dennoch kein Internetzugang besteht, könnte eine Störung beim Internetanbieter die Ursache sein. In diesem Fall, gehe direkt zu Schritt 6, der sich mit Provider-Störungen befasst.
Netzwerkverkabelung zwischen Gerät und Router prüfen
Prüfe das Ethernet-Kabel, das deinen PC mit dem Router verbindet. Achte darauf, dass die Stecker sicher sitzen und die Kontrollleuchten an PC und Router aktiv sind. Bei Unregelmäßigkeiten tausche das Kabel aus. Wenn eine Netzwerkdose als Zwischenstation dient, verbinde den PC direkt mit dem Router, um mögliche Verkabelungsfehler auszuschließen.
Schritt 5: Router neu starten
Die klassische „Aus-und-wieder-an“-Strategie kann oft Wunder wirken. Hier sind zwei Möglichkeiten, wie du deinen Router neu starten kannst:
Manueller Neustart
Ziehe den Stromstecker des Routers für 30 Sekunden und stecke ihn dann wieder ein. Einige Geräte haben auf der Rückseite auch einen Taster oder Knopf für den Neustart.
Neustart über die Benutzeroberfläche
Am Beispiel der Fritzbox geht das so:
- Öffne deinen Browser und gehe zu http://fritz.box.
- Navigiere im Menü zu „System“.
- Klicke auf „Sicherung“ und danach auf den Reiter „Neustart“.
- Durch einen Klick auf „Neu starten“ wird die Fritzbox neu gestartet.
Wichtige Info
Der Neustart kann bis zu 5 Minuten dauern, aber deine Einstellungen bleiben erhalten. Sowohl die WLAN- als auch die Internetverbindung werden automatisch wiederhergestellt.
Schritt 6: IP-Einstellungen und DHCP überprüfen
Der Router weist normalerweise IP-Adressen über DHCP zu. Diese sollten mit „192.168.“ beginnen. Ein schneller Check gibt Aufschluss:
- Windows-Konsole öffnen: Drücke
Windows+R
, gibcmd
ein und drücke Enter. - IP-Adresse überprüfen: Gib
ipconfig
ein. Deine IP sollte unter „IPv4-Adresse“ stehen und mit „192.168.“ anfangen. Falls sie mit „169.254.“ beginnt, liegt wahrscheinlich ein DHCP-Problem vor. - Router-Ping: Merke dir die IP beim „Standard-Gateway“ und führe
ping [Router-IP]
aus, etwaping 192.168.1.1
.
Erhältst du eine Antwort, ist alles in Ordnung. Keine Antwort deutet auf ein Netzwerkproblem hin, wahrscheinlich auf der Ebene deiner Netzwerkkarte, sofern Kabelprobleme bereits ausgeschlossen wurden.
Schritt 7: DNS-Server Überprüfung und Anpassung
Der DNS-Server ist zentral für die Umwandlung von Domainnamen in IP-Adressen. Ein falsch eingestellter DNS kann zu Internetproblemen führen. Hier ist, wie du ihn prüfst und ggf. änderst:
- Eingabeaufforderung starten: Gib im Windows-Suchfeld
cmd
ein und drücke Enter. - Details anzeigen: Tippe
ipconfig /all
ein, um Netzwerkdetails zu sehen. Schau unter dem aktiven Netzwerkadapter nach dem DNS-Server. - DNS prüfen: Führe den Befehl
nslookup dslregional.de
aus, um die Namensauflösung zu testen.
Falls du Unregelmäßigkeiten feststellst, kannst du den DNS-Server zu einem verlässlichen öffentlichen Dienst wie Google DNS wechseln. Mehr zum Thema DNS findest du unter DNS-Server antwortet nicht.
Schritt 8: Windows-Netzwerkdiagnose ausführen
Windows bietet ein integriertes Diagnose-Tool für Netzwerkprobleme. Hier ist eine kurze Anleitung, wie du dieses Tool nutzen kannst:
- Diagnose starten: Suche im Startmenü nach „Netzwerkstatus“ und klicke auf „Netzwerkproblembehandlung“.
- Probleme identifizieren: Das Tool wird eine Diagnose durchführen und mögliche Probleme aufzeigen.
Häufige Fehlermeldungen:
- Nicht identifiziertes Netzwerk: Überprüfe, ob DHCP auf dem Router aktiviert ist. Deaktiviere und aktiviere den Netzwerkadapter.
- Keine Verbindung möglich: Überprüfe WLAN-Passwort, deaktiviere Firewall kurzzeitig, aktualisiere Netzwerktreiber. Überprüfe, ob DHCP auf dem Router aktiviert ist. Deaktiviere und aktiviere den Netzwerkadapter.
- Eingeschränkte Konnektivität: Starte PC und Router neu, überprüfe Firewall, prüfe DHCP-Einstellungen.
- Netzwerkprotokoll fehlt: Stelle sicher, dass benötigte Netzwerkprotokolle zugelassen sind.
- DNS Server antwortet nicht: Wechsel zum Google DNS.
- Ungültige IP-Konfiguration: Erneuere die IP-Konfiguration über die Befehle ipconfig /release und ipconfig /renew in der Eingabeaufforderung.
- Nicht identifiziertes Netzwerk: Überprüfe, ob DHCP auf dem Router aktiviert ist. Deaktiviere und aktiviere den Netzwerkadapter.
Das Tool bietet für viele der genannten Probleme direkte Lösungsvorschläge. Einige Fehler erfordern jedoch manuelle Schritte zur Behebung.
Schritt 9: Vorübergehende Deaktivierung von Antiviren-Software und Firewall
Manchmal können Sicherheitslösungen wie Antiviren-Programme oder Firewalls die Internetverbindung blockieren oder einschränken. In solchen Fällen kann eine temporäre Deaktivierung dieser Dienste aufschlussreich sein.
Antiviren-Software deaktivieren:
Prüfen: Stelle sicher, dass nur ein Antivirenprogramm installiert ist, da mehrere Programme sich gegenseitig stören können.
Deaktivieren: Öffne das Antivirenprogramm und deaktiviere es vorübergehend (meist gibt es eine Option wie „Schutz für 10 Minuten deaktivieren“).
Testen: Versuche, eine Website aufzurufen, um zu sehen, ob das Problem behoben ist.
Handeln: Wenn das Problem behoben ist, erwäge, das Antivirenprogramm neu zu installieren oder die Einstellungen anzupassen.
Firewall deaktivieren:
Eingabeaufforderung öffnen: Gib im Suchfeld „cmd“ ein, klicke mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung“ und wähle „Als Administrator ausführen“.
Deaktivieren: Gib den Befehl
netsh advfirewall set allprofiles state off
ein und bestätige mit Enter.Testen: Versuche erneut, eine vertrauenswürdige Website zu öffnen.
Reaktivieren: Zum Wiederaktivieren der Firewall gib
netsh advfirewall set allprofiles state on
ein und bestätige mit Enter.
Zusätzliche Hinweise
Überlege, auch VPNs und Proxy-Server kurzfristig zu deaktivieren, um weitere Fehlerquellen auszuschließen.
Wichtig
Denke daran, die Sicherheitsdienste nach der Fehlerbehebung unbedingt wieder zu aktivieren, um deinen Computer vor Bedrohungen zu schützen.
Schritt 10: Testen mit einem alternativen Webbrowser
Falls alle vorherigen Schritte nicht zur Lösung des Problems geführt haben, könnte der Browser selbst die Ursache sein. Browsererweiterungen oder individuelle Einstellungen können manchmal den Internetzugang blockieren oder einschränken. Ein einfacher Weg, um den Browser als Fehlerquelle zu identifizieren oder auszuschließen, ist der Wechsel zu einem anderen Webbrowser.
Vorgehensweise:
Alternativen Browser öffnen: Starte einen der anderen auf deinem System installierten Webbrowser. Wenn keiner installiert ist, kannst du auch einen portablen Browser von einem USB-Stick ausführen.
Testen: Versuche, die gleichen Websites oder Dienste aufzurufen, die im ursprünglichen Browser nicht funktioniert haben.
Ergebnis bewerten:
- Funktioniert: Wenn der Internetzugang im alternativen Browser problemlos funktioniert, liegt das Problem wahrscheinlich am ursprünglichen Browser oder dessen Erweiterungen.
- Funktioniert nicht: Wenn auch der alternative Browser keinen Zugang zum Internet ermöglicht, ist es unwahrscheinlich, dass das Problem browser-spezifisch ist.
Gängige alternative Webbrowser:
- Mozilla Firefox
- Google Chrome
- Apple Safari (nur für macOS)
- Microsoft Edge
Tipp
Wenn der Zugang im alternativen Browser funktioniert, überlege, ob du browser-spezifische Erweiterungen oder Einstellungen zurücksetzt oder entfernst, um das Problem im ursprünglichen Browser zu beheben.
Auf diese Weise kannst du effizient prüfen, ob dein ursprünglicher Webbrowser die Quelle des Problems ist, und entsprechend handeln.
Was tun bei einer Störung des Internetanschlusses durch den Anbieter?
Hast du alle 10 Schritte zur Problemlösung abgearbeitet und das Internet funktioniert immer noch nicht? Dann deutet alles auf eine Störung bei deinem Anbieter hin.
Störung überprüfen
- Auf unserer Webseite DSLregional findest du eine Übersicht über aktuelle Störungen bei verschiedenen Internetanbietern wie Vodafone, Deutsche Telekom, 1&1, Deutsche Glasfaser, o2, PYUR, Netcologne und anderen.
- Du kannst bei einem Ausfall auch direkt bei uns eine Störung melden, die dann in unsere Statistik einfließt.
Kontaktaufnahme mit dem Anbieter:
- Kundennummer bereithalten: Die Kundennummer hilft dem Kundenservice, schneller auf dein Konto zuzugreifen.
- Datenschutz beachten: Wenn du nicht der Vertragsinhaber bist, solltest du das Geburtsdatum des Vertragsinhabers parat haben.
- Computer einschalten: Viele Probleme können direkt am Bildschirm gelöst werden.
- Router-Zugang: Du solltest wissen, wo der Router steht und die Zustandsanzeigen (LEDs) darauf sehen können.
Hotlines der verschiedenen Anbieter
- Deutsche Telekom Störung: 0800 / 330 100 00
- Vodafone Störung: 0800 / 17 21 21 2
- o2 Störung: 0800 / 52 51 378
- 1&1 Störung: 0721 / 9600
Fehlt dein Internetanbieter in dieser Liste? Dann schau in unsere Liste „Hotlines der Internetanbieter“ nach weiteren Telefonnummern.
Alternativen, um trotz Störung online zu gehen:
Tethering: Wenn du ein Smartphone mit Datentarif hast, kannst du es als Modem nutzen. Verbinde dazu dein Smartphone per USB-Tethering mit deinem Router.
WLAN-Hotspot: Du kannst dein Smartphone als WLAN-Hotspot einrichten und dich mit anderen Geräten darüber verbinden.
Bluetooth-Tethering: Über Bluetooth kannst du ebenfalls die Internetverbindung deines Smartphones freigeben.
Surfstick: Bei länger anhaltenden Störungen könnte ein UMTS-Stick mit Tagesflatrate eine Lösung sein. Starter-Sets gibt es schon ab 12,99 Euro inklusive 10 Euro Startguthaben.
So bist du auch bei einer Störung deines Internetanschlusses nicht komplett offline.
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Hier ist der Link zur Anleitung: Kein Internet? Problem in 10 Schritten lösen
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