DNS-Server antwortet nicht – Problem lösen in 7 Schritten
Wenn Sie die Meldung “DNS-Server antwortet nicht” erhalten, werden keine Webseiten mehr geöffnet. Ihr Browser kann keine Verbindung zu Internetseiten aufbauen. Obwohl der Computer korrekt konfiguriert ist, meldet die Windows-Problembehandlung, dass die Ressource (DNS-Server) nicht antwortet.
Keine Panik!
Das muss Sie aber nicht zur Verzweiflung treiben. Wir helfen dabei die Fehlerquelle zu finden und in nur 7 Schritten das Problem zu lösen.
Vorwort: Was ist DNS und was der DNS-Server?
DNS steht als Abkürzung für Domain-Name-System. Es handelt sich um einen Verzeichnisdienst. Seine Aufgabe ist die Umwandlung von alphanumerischen Domain-Namen in numerische IP-Adressen. Die Namensauflösung findet dezentral statt. Das bedeutet, dass es viele DNS-Server weltweit gibt, die sich die Aufgaben teilen.
Aufgabe vom DNS-Server
Immer dann, wenn Sie eine Webadresse (Domain-Name) im Browser eingeben, leitet Ihr Router die Anfrage an einen DNS-Server weiter. Dieser löst den Domain-Namen in eine IP-Adresse auf und leitet diese zurück an den Router.
Schickt der DNS-Server aber keine Antwort, haben wir das Problem: “DNS-Server antwortet nicht”. Bei der Fehlermeldung ist das Aufrufen einer Webseite nicht möglich. Manch einen frustriert das. Wir wollen daher in den nächsten Schritten den Fehler eingrenzen und beseitigen.
Video: DNS-Server antwortet nicht – So lösen Sie das Problem
In dem folgenden Video erfährst du, warum die Fehlermeldung mit den DNS-Server auftaucht und was du tun kannst.
Weiter unten sind die Lösungsschritte zur Beseitigung des Problems.
Problemlösung: “DNS Server antwortet nicht”-Fehler beseitigen
Wenn der DNS-Server nicht antwortet, kann die Ursache der Fehlermeldung ein Netzwerkausfall sein. In dem Fall wäre dieser tatsächlich aufgrund technischer Probleme nicht erreichbar. Meist lässt sich das Problem aber durch einen einfachen Router-Neustart, Änderungen in den DNS-Einstellungen oder den Wechsel des Browsers lösen. Unsere Tipps helfen bei diesen Internetproblemen weiter.
Wir raten daher alle folgenden Punkte nacheinander durchzuarbeiten. Zum Auffinden der Fehlerquelle muss kein Fachmann herangezogen werden. Die häufigsten DNS-Fehlerquellen können eigenhändig gelöst werden. Der Fehler sollte dann beseitigt sein.
Lösung: Anderen Webbrowser ausprobieren (Browserwechsel)
Schließen Sie zunächst aus, dass es an Ihrem Browser liegt. Haben Sie einen alternativen Browser installiert, so probieren Sie diesen aus. Rufen Sie dazu in einem anderen Webbrowser eine Webseite – wie www.dslregional.de – auf. Gängige Webbrowser sind Google Chrome, Mozilla Firefox, Microsoft Internet Explorer und Apple Safari.
Konnten Sie wieder ohne DNS-Fehler auf die Webseite zugreifen? Dann liegt es an der Konfiguration des Webbrowsers. Ist die aktuelle Version installiert? Haben Sie Erweiterungen aktiv, die für DNS-Probleme sorgen könnten? Es kann helfen den Browser komplett zu deinstallieren und neu zu installieren.
Lösung: Anderen Webbrowser ausprobieren (Browserwechsel)
Es kann an Ihrem Router liegen. Versuchen Sie diesen neu zu starten. Dazu entfernen Sie die Stromversorgung (Netzstecker ziehen) oder gehen über das Router- Konfigurationsmenü vor. So geht’s am Beispiel der Fritz!Box 7580:
- Bei der AVM Fritz!Box loggen Sie sich dazu unter Eingabe von “fritz.box” in der Browser-Leiste ein. Bei DNS-Problemen kann es erforderlich sein die IP-Adresse einzugeben. Router-Adressen und Passwörter finden Sie bei uns unter FAQ & Hilfe.
- Gehen Sie im Menü auf “System” und dann “Sicherung”.
- Auf dieser Seite wählen Sie die Registerkarte “Neustart”.
- Klicken Sie auf den Button “Neu starten”.
- Der Router ist in 2 bis 3 Minuten wieder betriebsbereit.
Vollständige Anleitung für AVM-Router: Fritzbox neu starten – so geht’s
Hat der Router-Reboot nichts gebracht? Probieren Sie die Werkseinstellungen zu laden: Unsere Anleitung “Router zurücksetzen” hilft dabei.
Falls Sie einen weiteren Router Zuhause haben, können Sie auch zum Testen einen Routerwechsel vornehmen.
Lösung: Firewall deaktivieren
Die Firewall schützt Ihr System vor Eindringlingen. Leider kann die Windows-Firewall auch Probleme mit dem DNS-Server bereiten. Deaktivieren Sie daher kurzzeitig die Firewall, um sie als Fehlerquelle auszuschließen. Je nach Betriebssystem ist die Vorgehensweise anders.
Firewall unter Windows 10 deaktivieren - so geht's
Unter Windows 10 gelangen Sie über “Start->Systemsteuerung” und dann “System und Sicherheit” zu “Windows Defender Firewall”. In der linken Leiste können Sie mit einem Klick auf “Windows-Firewall ein- oder ausschalten” die Firewall deaktivieren.
Lösung: Antivirus-Programm kurz deaktivieren
Ein Antivirus-Programm schützt Ihren Computer vor Trojanern, Viren und Computerwürmern. Sie dürfen auch nur genau EINE Antivirussoftware auf einem System installiert haben.
Bei zwei unterschiedlichen Antiviren-Programmen behindern sich diese gegenseitig und können auch dazu führen, dass der DNS-Server nicht antwortet. Schalten Sie testweise den Antivirenschutz aus. Funktioniert der Aufruf von Webseiten immer noch nicht? Dann vergessen Sie nicht Ihr Antiviren-Programm wieder zu aktivieren.
Lösung: DNS-Server im Router ändern
Konnten Sie die gängigen Fehlerquellen in den Punkten 1 bis 4 ausschließen? Das Problem lässt sich jetzt eventuell durch die Änderung des DNS-Servers lösen. Denn die IP-Adresse bezieht der Router in der Regel direkt vom Internetanbieter.
Der vom Internetanbieter zur Verfügung gestellte DNS-Server kann aber überlastet oder langsam sein. Eine Änderung auf einen öffentlichen DNS-Server ist einfach. Spezielle DNS-Server Listen sind online verfügbar. Sie können aber auch einen schnellen, kostenlosen und zuverlässig arbeitenden Server von Google verwenden.
Wie Sie diesen DNS-Server von Google unter Windows 7, 8 oder 10 in Ihrem Router einrichten, beschreibt unsere nachfolgende Anleitung Schritt-für-Schritt.
- Auf Router zugreifen Geben Sie im Browser die IP-Adresse Ihres Routers ein. Fritzbox-Nutzer können im Browser auch “fritz.box” eingeben. Sie kennen die IP-Adresse nicht? In unserer Tabelle finden Sie die Standard-IPs vieler Router-Modelle.
- Öffnen Sie im Menüpunkt “Internet” die “Zugangsdaten”.
- Wählen Sie die Registerkarte “DNS-Server”. Achtung: Die “Erweiterte Ansicht” muss in der Benutzeroberfläche aktiviert sein.
- Klicken Sie auf die Radiobox “Andere DNSv4-Server werden”.
- Wenn Sie die Server von Google verwenden möchten, geben Sie unter “Bevorzugter DNSv4-Server” die IP-Adresse 8.8.8.8 und unter “Alternativer DNSv4-Server” die IP-Adresse 8.8.4.4 ein.
- Klicken Sie dann auf Übernehmen.
Google DNS-Server bei IPv6-Adressen
Wird in Ihrem Netzwerk eine IPv6-Adresse verwendet, statt dem Internet Protokoll Version 4 (IPv4), dann müssen Sie die IP-Adressen des DNS-Servers für die Version 6 (IPv6) von Google eintragen. Diese lauten:
- 2001:4860:4860::8888
- 2001:4860:4860::8844
Der DNS-Server ist nicht das Standardgateway! Das Standardgateway ist Ihr Router.
Lösung: DNS-Server unter Windows ändern
Statt den DNS-Server im Router zu konfigurieren, können Sie den auch in Windows einstellen. Dazu müssen Sie unter Windows 7, Windows 8 und Windows 10 in die Einstellungen der Netzwerkverbindung. Klicken Sie dazu auf den Windows-Button unten links in der Taskleiste und geben Sie ins Suchfeld “Netzwerkstatus” ein. Alternativ klicken Sie unter Windows 10 mit der rechten Maustaste auf das Windows-Symbol und dann auf “Netzwerkverbindungen”.
Schritt 1: Netzwerkstatus öffnen
Schritt 2: Adapteroptionen ändern
Klicken Sie dann unter “Netzwerkeinstellungen ändern” auf “Adapteroptionen ändern”.
Im neuen Fenster sehen Sie die aktuellen Netzwerkverbindungen. Wählen Sie den Netzwerkadapter Ihrer Internetverbindung. Verbinden Sie sich kabellos per WLAN, dann wählen Sie hier den WLAN-Adapter. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Adapter und dann auf “Eigenschaften“.
Schritt 3: Internetprotokoll auswählen
Im nächsten Schritt gilt es das Internetprotokoll zu verwenden. In den meisten Fällen wird es die Version 4 sein. Klicken Sie den Eintrag “Internetprotokoll, Version 4 (TCP/IPv4)” an. Klicken Sie dann auf den Button “Eigenschaften”.
Warum IPv6?
IPv6-Adressen bringen neue und höhere Sicherheitsaspekte mit sich. Der große Vorteil ist außerdem, dass eine enorme Anzahl an IPv6-Adressen vergeben werden können. Bei IPv4-Adressen herrscht dagegen Adressenknappheit. Denn die maximale Anzahl an 4.294.967.296 Adressen IPv4-Adressen ist seit 2 Jahren aufgebraucht. Für den Endanwender erfolgt die Umstellung auf IPv6 automatisch.
Schritt 4: Google DNS-Server eingeben
Im letzten 4. Schritt gilt es die DNS-Serveradresse unter Windows einzugeben. Standardmäßig bezieht Windows die Adresse automatisch. Bei Ihnen müsste daher der Punkt “DNS-Serveradresse automatisch beziehen” aktiviert sein. Falls nicht: Notieren Sie sich den eingestellten DNS-Server, um bei Problemen die Einstellungen rückgängig zu machen.
Klicken Sie jetzt auf “Folgende DNS-Serveradressen verwenden”. Geben Sie dort die Adresse ein. Bei Google DNS-Servern geben Sie beim bevorzugten DNS-Server die “8.8.8.8” und beim alternativen DNS-Server die “8.8.4.4” ein. Die Einstellungen für die IP-Adresse belassen Sie.
Lösung für Profis: DNS-Server über Eingabeaufforderung ändern
Wer sich zu den erfahrenen Windows-Nutzern zählt, kann die DNS-Server auch über die Eingabeaufforderung einstellen. Hierbei benötigen Sie keine Benutzeroberfläche. Öffnen Sie dazu die Eingabeaufforderung als Administrator (Windows-Symbol -> “cmd” eingeben -> Eingabetaste drücken). Bestimmen Sie dann den Interface-Namen (Schnittstellenname). Das können Sie mit folgendem Befehl tun:
netsh interface show interfaceSie können dann mit den folgenden Befehlen den Primär- und Sekundär-DNS-Server konfigurieren. Ersetzen Sie den Schnittstellennamen entsprechend.
netsh interface ip add dns name=”Ethernet 3″ addr=8.8.8.8 index=1 netsh interface ip add dns name=”Ethernet 3″ addr=8.8.4.4 index=2
DNS-Server testen: Namensauflösung überprüfen
Ob die Problemlösung erfolgreich war und der DNS-Server wieder funktioniert, lässt sich mit einem einfachen Test der Verbindung ermitteln. Geben Sie dazu im Browser eine beliebige Webseite ein. Sie können z.B. www.google.de eingeben. Wenn die Google-Suche richtig aufgerufen wird, dann funktioniert der von Ihnen eingegebene DNS-Server ohne Probleme.
Die Google-Seite kann nicht aufgerufen werden?
Probieren Sie im Browser die IP-Adresse 172.217.16.195. Dabei handelt es sich um eine IP-Adresse, die zur Google-Webseite führt. Wenn auch nach Eingabe der IP-Adresse die Google-Suche nicht erscheint, dann hat Ihre Netzwerkkonfiguration kein DNS-Problem, sondern ein allgemeines Internet-Problem.
Mit dem Befehl “ipconfig /all” können Sie sich eine Übersicht aller Netzwerkadapter anzeigen lassen. Dort sehen Sie auch, welcher DNS-Server aktuell eingestellt ist. Ein weiterer sehr nützlicher Befehl ist “ipconfig /flushdns”. Damit können Sie den DNS-Auflösungscache leeren.