Router wechseln: DSL-Router austauschen – Tipps und Ratschläge
Bundesweit ist der Routerzwang Geschichte. Es gilt für alle Nutzer die freie Routerwahl. Doch wer seinen DSL-Router austauschen möchte, könnte vom Provider gebremst werden. Dabei kann es vielseitige Gründe geben seinen Router zu wechseln. Gute Gründe wären, wenn der Router defekt ist oder weil die Funktionen anderer Router besser sind. Wir von DSLregional verraten Ihnen, welches Probleme es beim Router wechseln geben kann und wie Sie trotzdem Ihren Wunsch-Router zum Laufen bekommen.
Gründe für Router-Wechsel
- Alter Router ist defekt
- Wechsel des Internetanbieters
- Neuer und schnellerer Tarif
- Anderer Router hat bessere Funktionen (z.B. WLAN, VPN, Dual WAN)
Sind Router aus Tarif-Angeboten besser?
- Die eigentlich möglichen Funktionen werden bei den Anbieter-Routern oft beschränkt.
- Oftmals kommt veraltete Technik zum Einsatz, einige Funktionen sind gesperrt und nicht selten hat der Nutzer dadurch ein gebremstes WLAN.
- Da die Router an den Provider angepasst sind, warten Kunden auch noch länger auf Sicherheits-Updates.
Ist es günstiger einen Router zu mieten oder zu kaufen?
Man könnte meinen als Kunde hat man durch die Router-Miete einen Preisvorteil. Schließlich haben es Technik-Berater bei den Anbieter-Hotlines mit immer gleichen Modellen zu tun. Das sollte Beratungszeit und damit Kosten sparen.
Stattdessen bitten die Anbieter den Kunden mit einem monatlichen Mietpreis für den Router zur Kasse. Bei besonders hohen Mietpreisen zahlt man als Kunde oft bereits nach 24 Monaten Vertragslaufzeit mehr als beim einmaligen Kauf des Routers in einem Online-Shop.
Welche Vorteile hat es den Router zu tauschen?
- Neuer Router hat neuere/bessere Funktionen
- Sie können Sicherheitsupdates selbst einspielen und den Router aktuell halten (volle Kontrolle)
- Einmalige Anschaffung des neuen Routers ist günstiger als Monatsmiete
- Je nach Modell können Sie einen Router wählen der moderne WLAN-Standards unterstützt (höhere Reichweite)
Ist jeder Router geeignet?
Router ist nicht gleich Router. Allerdings lassen sich grundsätzlich Router mit Modem- und Telefoniefunktion auch an den meisten DSL-Anschlüssen nutzen. AVM und TP-Link sind zwei beliebte Hersteller, die solche Kombigeräte anbieten. Des Weiteren ist natürlich der Einsatzzweck interessant. Was wollen Sie mit Ihrem Router alles Zuhause machen?
Sie können mit unserer Checkliste ganz einfach herausfinden, ob ein Router für Ihren Anschluss geeignet ist.
Checkliste: Ist der neue Router für mich geeignet?
- Sollen Telefon- und Routerfunktionen in einem Gerät sein? Dann brauchen Sie einen Router mit integrierter Schnurlos-Telefonbasis (DECT).
- Welchen Anschlusstyp haben Sie? Unterschieden wird zwischen DSL- und Kabelanschluss. Auch möglich sind eher nicht weit verbreitete Anschlüsse wie LTE oder Satellit.
- Wie neu sind die WLAN-Geräte bei Ihnen zu Hause (Smartphone, TV, Tablets, …)? Bei aktuellen WLAN-Clients lohnt sich die Anschaffung eines Routers mit neuem WLAN-Standard 802.11ac. Dieser funkt im 5-GHz-WLAN.
- Haben Sie eine kleine Wohnung oder ein großes Haus? Bei einem Haus sollten Sie einen Router mit mehreren Antennen kaufen. Wählen Sie einen Router, der die Mesh-Funktion unterstützt.
- Wollen Sie über das Netzwerk auf USB-Geräte zugreifen (z.B. Festplatte)? Dann kaufen Sie einen Router mit integriertem USB3-Anschluss.
- Wie viele integrierte LAN-Schnittstellen soll der Router haben? Haben Sie Netzwerkgeräte, die sie direkt mit dem Router verbinden wollen ohne einen weiteren Switch einzusetzen? Dann muss Ihr Router LAN-Ports haben. Die meisten Modelle haben 4 LAN-Schnittstellen.
Router-Empfehlung für DSL
AVM FRITZ!Box 7590
Langjähriger Testsieger in zahlreichen Magazinen. Dieser Router unterstützt VDSL-SuperVectoring (bis 250 Mbit/s). Das starke WLAN mit AC+N schafft bis zu 2.533 Mbit/s und versorgt deine Wohnung mit bestem WLAN. Zahlreiche Zusatzfunktionen, wie eine integrierte Telefonanlage, Gast-WLAN und mehrere Gigabit-Ports runden das Angebot ab. Top Bewertungen von Kunden und gutes Preis-/Leistungsverhältnis!
Router-Empfehlung für Kabel
AVM FRITZ!Box 6690 Cable
Die Fritzbox 6690 ist AVMs Top-Modell für Kabelanschlüsse. Der Router unterstützt Wifi 6 und WPA3-Verschlüsselung. Das Kabelmodem sendet und empfängt Daten über DOCSIS3.1 und erreicht theoretisch Internetgeschwindigkeiten bis 6 Gbit/s. Heutige Kabelanschlüsse sind bis 1 Gbit/s buchbar. Wie auch beim DSL-Router ist hier eine Telefonanlage und DECT-Basis-Station integriert. Damit ist der Router für zukünftige Entwicklungen gut ausgestattet.
Router wechseln: Ablauf & Tipps
Sie haben einen passenden Router (gebraucht oder neu) erworben und sind bereits Ihren Router zu wechseln? Sehr gut! Nun gilt es die Zugangsdaten beim bisherigen Router (falls möglich) zu notieren. Allerdings gibt es einige Fallstricke, die beim Router-Tausch beachtet werden sollten. So gibt es nach wie vor – selbst nach Abschaffung des Routerzwangs – Probleme bei einigen Anbietern.
In der Praxis gibt es beim Tausch des Routers besonders bei folgenden Anbietern Hürden zu überwinden.
Bekannte Probleme, wenn Kunden Router wechseln möchten
Vodafone (früher Kabel Deutschland) macht den Router-Wechsel mittlerweile ohne große Probleme. Per Aktivierungscode können Kunden sehr einfach eine freie Fritzbox einrichten. Im Vodafone-Forum hat sogar ein Admin aus dem Community-Team eine Anleitung (FAQ) zur Aktivierung eines neuen Routers am Vodafone Kabelanschluss. Das Leih-Gerät sollten Kunden immer behalten: Nur damit kann im Störungsfall eine Entstörung durchgeführt werden. Des Weiteren verlangt Vodafone Kabel Deutschland eine Gebühr, falls das Leih-Gerät nicht zurückgesandt wird – also nicht einfach verkaufen bzw. wegschmeißen.
Bei o2 werden die Zugangsdaten für Internet und VoiP nur ungerne herausgegeben. Häufig wird zum Wechsel zu einem neuen Tarif geraten. Aber Achtung: Die neuen Tarife beinhalten eine Drosselung bei übermäßiger Datenübertragung. Des Weiteren ist der Tarifwechsel immer auch mit einer neuen Vertragslaufzeit verbunden. Von o2-Kunden haben wir die Information, dass eine Drohung der Kündigung per Telefon den Anbieter dazu bewegt innerhalb weniger Tage die nötigen Zugangsdaten zuzusenden.
Bestandskunden mit Verträgen, die vor April 2013 abgeschlossen wurden, gibt Unitymedia keine Zugangsdaten raus. Wer einen Router selbst kauft, muss die Details vorab dem Support am Telefon mitteilen. Zugangsdaten für Telefonie lassen sich im Online-Kundencenter abrufen. Je nach Modell sind Einstellungen zu beachten – das gilt insbesondere für die oben erwähnte Fritzbox 6490 Cable.
Bei Tele Columbus (heute PYUR), sowie bei einigen anderen kleinen Kabelanbietern (z.B. RFT Kabel, MDDSL) ist ein Router-Wechsel praktisch kaum sinnvoll. Der einzige frei verfügbare Kabelrouter Fritzbox 6490 lässt sich zwar für Internet, nicht aber für Telefonie nutzen. Warum? Weil die Anbieter den alten EuroPacketCable-1.5-Standard bei der Telefonie nutzen. AVM Kabel-Router 6490 beherrscht dagegen EuroPacketCable-2.0 sowie SIP-Telefonie. Was Kunden dennoch machen können: An das Kabelmodem einen freien WLAN-Router hängen. Leider ist dann aber keine Verwaltung der Telefonie möglich.
Kabel-Router wechseln: So geht’s
Aktivierung anfordern
Je nach Anbieter ist der Ablauf etwas anders. Beim Anbieter Vodafone (Kabel Deutschland) fordern Sie im Kundenportal einen Aktivierungscode an. Diesen erhalten Sie per Post zugesandt.
Bei Unitymedia rufen Sie beim Kundenservice unter 0221-46619086 an. Halten Sie Ihre CM-MAC-Adresse und die Seriennummer Ihres neuen Routers bereit (siehe z.B. Unterseite des Routers). Im Unitymedia-Kundencenter lesen Sie dann die Zugangsdaten für Telefonie ab.
Neuen Router verkabeln
Wie auch beim alten Router verbinden Sie den neuen Kabelrouter mit der “Data”-Buchse des Kabelanschlusses (auch Multimediadose) genannt. Das Kabel muss hier im Gegenzug zu DSL festgeschraubt werden.
Das alte Kabelmodem bleibt übrigens nur bestehen, wenn Sie z.B. eine DSL-Fritzbox verwenden oder ein Kabelrouter ohne integriertes Kabelmodem verwenden. In dem Fall verkabeln Sie die “WAN”-Buchse mit dem Netzwerk-Port des Kabelmodems. Bei Fritzboxen für DSL verwenden sie LAN1.
Aktivierung des neuen Routers
Ist die Verkabelung abgeschlossen, kann es fast losgehen. Im Gegensatz zu DSL brauchen Sie beim Kabelanschluss für die “Interneteinwahl” keine Zugangsdaten (Benutzername, Passwort).
Dafür muss aber das Netz den Router bzw. das Kabelmodem erkennen. Damit das funktioniert, haben sie den dem ersten Schritt “Aktivierung anfordern” bereits beim Anbieter den neuen Router registriert (Unitymedia) oder aber Sie müssen jetzt den Aktivierungscode eingeben.
Verbinden Sie Ihren PC dazu mit dem neuen Kabelrouter und rufen Sie im Browser eine beliebige Webseite auf. Sie werden automatisch auf die Vodafone-Aktivierungsseite weitergeleitet auf der Sie den Aktivierungscode vom Anbieter eingeben können.
Achtung
Die alte Hardware (Router/Kabelmodem) müssen Sie zum Anbieter zurücksenden, wenn Sie einen Mietvertrag für ein geliehenes Gerät haben. Andernfalls berechnet Ihnen der Anbieter die Kosten dafür. Lediglich bei Vodafone behalten Sie das Gratis-Kabelmodem, um bei Störungen dem Provider darüber Zugriff zu geben.
DSL-Router wechseln: So geht’s
DSL-Zugangsdaten anfordern
Bei der Deutschen Telekom finden Sie die Zugangsdaten für Telefonie und Internet in den Vertragsunterlagen. So transparent sind aber nicht alle Anbieter. Zur Not hilft Ihnen der Kundenservice.
Die wichtigsten Nummern haben wir Ihnen rausgesucht:
- 1und1: 0721-9600
- Telekom: 0800-330100
- o2: 089-787979400
- Vodafone: 08001721212
Mehr Rufnummern finden Sie bei den Hotlines der Internetanbieter. Für den Anruf bei der Kunden-Hotline halten Sie am Besten Kundennummer (siehe letzte Rechnung) bereit. Einigen Anbietern reicht auch die Rufnummer des Anschlusses. Wenn Sie gerade mit dem DSL-Anbieter telefonieren, dann kündigen Sie auch gleich Mietverträge für mögliche Hardware (geliehene DSL-Router).
Kabel mit DSL-Router verbinden
Stecken Sie alle Kabel vom alten Router ab. Den alten DSL-Router senden Sie an den Anbieter zurück oder entsorgen ihn.
Tipp: Bei eBay suchen viele Kunden nach Vertragsroutern.
Verbinden Sie den neuen DSL-Router mit der Buchse an der auch der alte Router hing. Im Regelfall ist das die mittlere Buchse der Telefondose. Hat ihr Anschluss einen Splitter oder ihr bisheriger Router hing an einer ISDN-Anschlussdose (ISDN-NTBA), dann haben Sie einen der alten Anschlüsse. In dem Fall verbinden Sie den neuen DSL-Router (WAN-Port) mit dem Splitter.
Eingabe der Zugangsdaten
Ist Ihr neuer DSL-Router korrekt verbunden, starten Sie einen PC, der per Kabel mit dem neuen Router verbunden ist. Tippen Sie am PC die Adresse der Router-Startseite ein. Eine Anleitung, um die Adresse herauszufinden haben wir auf DSL-Regional in den FAQ: Router-Adresse herausfinden. Bei der Fritzbox reicht es, wenn Sie “http://fritz.box” eingeben.
Wie ist das Router-Kennwort?
Mögliche Kennwörter finden Sie häufig auf der Unterseite des Routers. Alternativ haben wir auch eine Tabelle der gängigen Router-Passwörter in unseren FAQ.
Führen Sie dann den Einrichtungsassistenten aus oder geben Sie die Internetzugangsdaten manuell ein. Bei der Einrichtung der Telefongeräte tippen Sie die Zugangsdaten aus dem ersten Schritt ein.