Schweizer haben das schnellste Breitband-Internet. Zumindest einer Studie zufolge ist der durchschnittliche Download-Speed in keinem anderen Land so hoch. Im Durchschnitt surfen Einwohner mit 186,4 Mbit/s. Das ist 6-mal schneller als beim Land mit den langsamsten Zugängen.
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig schnelle Internetzugänge und eine flächendeckende Breitbandversorgung sind. Sowohl im täglichen Leben als auch Zuhause im Home-Office sind wir auf schnelles Internet angewiesen. Sei es um große Dateien für die Arbeit herunterzuladen, Videokonferenzen zu tätigen oder in Heimarbeit Bürotätigkeiten zu erledigen – der Internetanschluss war noch nie so wichtig.
Dennoch gibt es zwischen den Ländern gravierende Unterschiede, wenn es um Geschwindigkeit und Kosten der Internetanschlüsse geht. So gibt es Länder in denen im Durchschnitt mit 50 Mbit/s und weniger gesurft werden kann, während andere Länder weit mehr als 150 Mbit/s schnelle Internetzugänge haben.
Breitband in der Schweiz – Welche Möglichkeiten gibt es?
Schweizer Haushalten stehen im Grunde vier Möglichkeiten zur Verfügung das Internet zu Hause zu nutzen: Kupferleitungen, Glasfaserleitungen, Koaxial-Kabel und Mobilfunk.
☎️ DSL / Telefon
Am weitesten verbreitet sind die DSL-/Kupfer-leitungen. Erste Telefonanschlüsse gab es in der Schweiz bereits 1878. Während lange Zeit nur Telefonie darüber möglich war, wird sie heute maßgeblich für das Internet genutzt. Selbst Ende 2016 liefen in der Schweiz noch mehr als 55 % der Internetanschlüsse über Kupferleitungen. Zum Vergleich: Etwa 54 % der Internetanschlüsse in Deutschland werden über DSL realisiert. Größte DSL-Anbieter sind Sunrise und Swisscom.

DSL über Kupfer hat einen gravierenden Nachteil: So sind teils nur 1 % der Leistung, die über Glasfaser möglich wären, bei vielen Schweizer Haushalten möglich. Denn es gilt: Je länger die Kupferleitung, desto langsamer die Internetgeschwindigkeit.
📺 Koax-Kabel
Als zweite Technologie ist Kabel-Internet verbreitet. In der Schweiz sind mehr als 200 Kabelnetzbetreiber aktiv und betreiben ein Koax-Netz. Quickline und UPC (Cablecom) sind die bekanntesten Provider. Bei Kabel-Internet können die Haushalte nur denjenigen Anbieter wählen, der die Kabelleitung gewählt hat. 2016 war Internet über Koax nach dem Kupferkabel die weitverbreitetste Internet-Technologie in der Schweiz.

Als Nachteil von Koax-Internet gelten Leistungseinbußen bei vielen gleichzeitigen Nutzern im lokalen Netz. Je mehr gesurft wird, desto langsamer ist das Internet.
🌠 Glasfaser
FTTH-/FTTB-Anschlüsse gelten als Zukunft, wenn es um die Breitbandinfrastruktur geht. In der Schweiz können eine Million Haushalte einen echten Glasfaseranschluss nutzen. Meist kommen aber Einwohner größerer Schweizer Städte in den Genuss des schnellen Internets. Bis 1 Gbit/s schnell kann der Anschluss sein. In weiten Teilen des Kantons Freiburg und des Oberwallis gibt es viele Haushalte mit Glasfaseranschluss, aber eben nicht in ländlichen Regionen.

Eine große Offensive fährt Swisscom. Dank dem Anbieter profitieren alle 2.202 Gemeinden der Schweiz vom Netzausbau bis 2025. Dann sollen rund 60 % der Wohnungen und Unternehmen per Glasfaser erschlossen sein. Investiert werden mehr als 1,6 Mio. Franken pro Jahr.
📱 Mobilfunk
Über Mobilfunk können nicht nur Smartphones das Internet nutzen. Wer einen LTE–Router Zuhause aufstellt, kann alle Heimgeräte an das Internet anbinden ohne eine feste Leitung zu legen. Es gibt sogar echte Mobilfunk-Abos mit unlimitierter Flatrate. Wichtig ist hier eine gute Mobilfunkabdeckung der Wohnung oder des Hauses. Häuser mit guter Isolierung, dicken Stahlbetondecken und starken Innenwänden könnten hier Probleme haben.

Beim Handynetz-Test von Chip belegte Swisscom mit der Gesamtnote 1,08 den ersten Platz. Der Anbieter hat die beste Verfügbarkeit, das schnellste Internet, die zuverlässigste Telefonie und die beste 5G-Verfügbarkeit. Auf Platz 2 landete Sunrise mit einer ebenfalls sehr guten Note von 1,14. Auf Platz 3 landete wegen mangelnder 5G-Verfügbarkeit Salt.
1. Platz: Swisscom | 2. Platz Sunrise | 3. Platz: Salt. | |
---|---|---|---|
Gesamtwertung: | 1,08 | 1,14 | 1,37 |
Internet: | 1,09 | 1,2 | 1,21 |
Telefonie: | 1,07 | 1,09 | 1,31 |
Verfügbarkeit: | 1,06 | 1,11 | 1,28 |
5G: | 1,29 | 1,47 | 6,00 |
Insgesamt lagen die mittleren Transferraten der schweizerischen Anbieter auf hohem Niveau. So schaffte Swisscom eine mittlere Transferrate von 118,50 Mbit/s im Download und 50,25 Mbit/s im Upload.
Wie hoch ist die Breitband-Geschwindigkeit in der Schweiz?
Einen Vergleich der durchschnittlichen Internetgeschwindigkeiten hat Comparethemarket.com durchgeführt. Herausgekommen ist der sogenannte „Global Broadband Index“ – eine nach Download-Speed sortierte Liste.

Wie setzen sich die Daten zusammen?
Basierend auf Daten von Speedtest.net wurden 35 Länder (OCED-Mitglieder) miteinander verglichen. Die Schweiz schnitt hier als Land mit den besten Internetgeschwindigkeiten ab: Die durchschnittliche Download-Geschwindigkeit lag hier bei 186,40 Mbit/s. Auf Platz 2 und Platz 3 landeten Dänemark (179,81 Mbit/s) und Frankreich (177,93 Mbit/s). Deutschland schaffte es nur auf Platz 17 (120,13 Mbit/s).
Die folgende Statistik zeigt den “Speedtest Global Index” vom Juli 2021. Laut den Messungen landet die Schweiz bei den Breitbandanschlüssen auf Platz 6 hinter Monaco, Singapur, Hong Kong, Thailand und Rumänien. Die durchschnittliche Surfgeschwindigkeit lag bei 214,82 Mbit/s. Deutschland liegt mit 126 Mbit/s weltweit auf Platz 37.
Auffällig ist aber, dass die Schweizer Haushalte vergleichsweise viel Zahlen. Für einen Anschluss mit mindestens 60 Mbit/s werden hier im Durchschnitt 48,98 £ fällig (rund 60 Franken). So viel muss in keinem anderen Land gezahlt werden. Am günstigsten ist Internet in Litauen. Hier müssen die Einwohner nur 9,62 £ zahlen. Das sind umgerechnet etwa 12 Franken.