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Stream-On: Verbraucherschützer wollen Verbot der Telekom-Option

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Konstantin Matern
Autor & Informatiker
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Artikel wurde geprüft am 17.08.2023

Mit dem neuen Datentarif will die Telekom ihren Kunden endloses Streaming ermöglichen. Sie sollen dadurch auf Youtube oder Netflix surfen können. Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat da etwas gegen: Sie will das Streaming-Angebot “StreamOn” verbieten lassen.

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In einer Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbz) schreibt Medienexperte Florian Glatzner über den StreamOn-Tarif. Auf lange Sicht verlängere die Tarif-Option der Telekom die Wahlfreiheit der Verbraucher bei Streamingdiensten. Die Option führe zu hohen Mobilfunkpreisen und wirke sich negativ auf Innovationen aus. Es soll daher die Netztneutralität gefährden und von der Bundesnetzagentur verboten werden.

Zwar ist die Option kostenlos, führt aber dazu, dass bei sämtlichen Anbietern die Videostream-Auflösung reduziert wird. Unter diesen Umständen werden sich kleinere Streaming-Anbieter nicht am Markt behaupten können. Sie müssten sich für Partnerdienste im Stream-On-Tarif einem Anmeldeprozess unterziehen und hätten finanzielle, administrative und sprachliche Hürden zu nehmen. Verbraucher hätten dadurch auf lange Sicht mit Einschränkungen zu leben.

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Kurz und knapp: Was ist StreamOn?

Ab 19. April können Telekom-Kunden die kostenlose StreamOn-Option buchen. Dadurch können Sie im Mobilfunknetz unbegrenzt Video- und Musikstreamingdienste bei Telekom-Partnern nutzen. Zu den Partnern gehören etwa Apple Music, Napster, Sky, SpiegelTV, Netflix, die “Welt”, das ZDF oder Telekoms eigenes EntertainTV. Der Vorteil für Kunden: Ihr monatlichen Datenvolumen wird nicht beeinträchtigt.

Telekom sieht keine Diskriminierung

Für die Telekom ist die Kritik unbegründet: “Es gibt keine Diskriminierung”, so das Unternehmen auf Anfrage am Freitag. “Die Telekom steht für das offene und freie Internet. Wir halten uns an die Regeln der Netzneutralität, wie sie die EU definiert hat.”.

Entscheidend ist bei StreamOn: Jeder Anbieter von Musik- oder Videostreaming kann Partner werden und muss auch nicht extra bezahlen. Daher gibt es keine Diskriminierung. Allerdings ist sie auch an die Drosselung gebunden.

Qualität bei StreamOn

Bei StreamOn werden Videoinhalte für das Smartphone in mobiloptimierter Qualität übertragen. Das bedeutet eine Bildqualität von 480p und entspricht einer DVD. Höhere Auflösungen – die durchaus möglich sind (Oberklasse Smartphones haben Full-HD-Bildschirme mit 1920×1080 Pixel) – sind aufgrund von Netzkapazitäten noch nicht möglich.

StreamOn nur solange die Drosselung nicht greift

StreamOn können Kunden nicht unbegrenzt nutzen. Haben Telekom-Kunden durch gewöhnliche Nutzung (Internet, E-Mail, andere Streaming-Dienste) ihr monatliches Datenvolumen verbraucht, gibt es auch kein unbegrenztes Streaming mehr. Warum? Weil sonst die Partner gegenüber anderen Streaming-Anbietern bevorzugt werden.

Albencover beeinflusst Datenvolumen

Alles ist bei StreamOn nicht inklusive! So berücksichtigt die Telekom-Option keine Albencover. Spielt z.B. ein Nutzer über Apple Music Musik ab, so belastet die reine Musik das Datenvolumen nicht. Das Laden des Albumcovers oder anderer Inhalte dennoch.

Nur für Telekom-Partner

Nur bestimmte Telekom-Partner nehmen am Datensparprogramm teil. Bei anderen Anbietern läuft der Download-Zähler weiterhin.

Abo weiterhin nötig

Wer die StreamOn-Option nutzt, hat nicht automatisch auch Zugriff auf den Streaming-Dienst. Es ist weiterhin ein kostenpflichtiges Abo bei Netflix und co. notwendig.

Autor Konstantin

EXPERTENMEINUNG

Die StreamOn-Option ist bei Telekom-Kunden sehr beliebt und das Zurecht. 100.000 Kunden nutzten bereits in den ersten zwei Wochen StreamOn. Noch immer ist in Deutschland das Datenvolumen bei Mobilfunktarifen mit Daten-Option knapp. Wer des Öfteren auf Streaming-Angebote zurückgreift, hat schnell sein Datenvolumen von 2, 4 oder 10 GB aufgebraucht. Für uns stellt sich die Frage: Warum nimmt die Telekom nicht gleich alle Streaming-Dienste mit auf und rechnet bei diesen mit unlimitiertem Datenvolumen?

Gerade diese Dienste lassen den Gesamt-Traffic in die Höhe schießen. Ferner heißt StreamOn nicht, dass z.B. die Nutzung von Netflix dadurch kostenlos wird. Als Telekom-Kunde muss man weiterhin ein Abo beim jeweiligen Anbieter abschließen.

Konstantin Matern

DSLregional.de

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Konstantin Matern

Konstantin Matern ist der CEO von DSLregional.de, einer spezialisierten Plattform für die Suche nach Internetanbietern. Mit einer IT-Erfahrung von 13 Jahren und einer Ausbildung als Fachinformatiker kombiniert er technisches Know-how mit Branchenkenntnissen. Auf DSLregional.de hat er eine umfassende Datenbank mit über 400 Anbietern und deren regionaler Verfügbarkeit aufgebaut. Zudem integriert er Daten der Bundesnetzagentur, um Nutzern eine präzise Auswahl eines lokalen Internetanbieters zu ermöglichen.

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