O2 führt ab 17. Oktober 2013 neue DSL-Tarife ein. Im gleichen Zug startet Telefónica nicht nur eine Sparaktion, sondern führt auch noch die DSL-Drosselung mit ein. Damit ist die Telekom doch nicht der erste Anbieter, der die Surfgeschwindigkeit nach einem bestimmten Datenvolumen drosselt.
Für Gelegenheitssurfer startet der Internetanbieter O2 den All-In S Tarif für 25 Euro monatlich. Bis 100 Gigabyte Datenvolumen verbraucht sind, liegt die Surfgeschwindigkeit bei 8.000 kbit/s.
Wer darüber kommt, muss mit 2.000 kbit/s zurecht kommen. Für 5 Euro mehr pro Monat gibt es den All-In S Tarif. Dann surft man auch bereits mit 16.000 kbit/s. 35 Euro monatlich zahlt man für eine VDSL-Leitung mit 50.000 kbit/s.
Tarifbremse bei M und L ab 300 GB
Bei den größeren Tarifen “M” und “L” bremst Telefónica erst aus, wenn 3 Monate in Folge mehr als 300 GB geladen wurden. Im vierten Monat findet die DSL-Drosselung dann ab 300 GB statt. Gesurft wird auch bei All-In M und All-IN L mit nur 2.000 kbit/s.
Neukunden, die sich für einen Vertrag mit langer Laufzeit (24 Monate) entscheiden, bekommen von O2 einen Willkommensbonus. Das verringert die durchschnittlichen Monatskosten und hebt immerhin die einmaligen Kosten in gleicher Höhe für WLAN-Router und den Anschluss.
O2-Aktion zur Einführung: Bestehende Kunden mit o2-Mobilfunktarif können sparen. Das Unternehmen reduziert bei ihnen den monatlichen Preis um 10 Euro, wenn sie einen der All-In Festnetztarife buchen. Gleichzeitig ist auch Schluss mit hohen Telefonkosten ins Handynetz. Bisher hatte O2 pro Minute 22 Cent abkassiert. Jetzt haben alle All-In Festnetztarife auch eine Mobilfunk-Flat.
Router-Zwang: “O2 Box 6431” ist Pflicht beim DSL-Anschluss
Während O2 bei der Vertragsgestaltung flexibel ist, sind Kunden beim Wahl der Geräte bei allen Tarifen an die O2-Box gebunden. Der zur Verfügung gestellte O2-Router (O2 Box 6431) muss verwendet werden. Leider ist z.B. bei ihm das WLAN auf den n-Standard begrenzt. Wer ac-WLAN haben möchte, muss sich für einen anderen Anbieter entscheiden.
O2-Drosselung im Vergleich zu Congstar und Telekom
Wer sich die Drosselung bei O2 anschaut stellt fest, dass diese weniger drastisch ist. Die Telekom senkt etwa bereits ab 75 GigaByte beim Tarif bis 16.000 kbit/s. Bei VDSL (50.000 kbit/s) wird ab 200 GigaByte gesurft. Aber auch hier surfen Kunden nur mit 2.000 kbit/s bis Monatsende.
Bei Congstar sind die Grenzen genau so gesteckt. Telekom-Kunden müssen mit der Drosselung erst ab 2016 rechnen. Bei O2 soll die DSL-Drosselung in der Praxis bereits ab 1. Juli 2014 eingesetzt wird. Damit ist O2 erster Netzanbieter mit DSL-Drosselung.
Dem ersten Schritt der Telekom folgen wie es aussieht auch Vodafone, Congstar und O2. Angesichts der Entwicklung und der vermehrten Nutzung von Video-Streaming-Diensten ist die Einführung einer DSL-Drosselung verständlich. Künftig müssen Kunden bei der Nutzung neuartiger und Traffic-hungriger Dienste mehr bezahlen und das Traffic-Aufkommen im Blick behalten.