Im August hatte o2 seine Drosselung von Fair-Use-Vorteil in Fair-Use-Mechanik umbenannt. Nun macht der Münchener Netzbetreiber seine Drohungen wahr. Die Drosselung ist ab 1. Oktober aktiv (wir berichteten von den Plänen). Eine Abschaffung und damit die Hoffnung vieler o2-Kunden ist damit zerschlagen.
Bereits im Herbst 2013 war bei o2 die Drosselung im Gespräch. Je nach Tarif sollten bei 100 GB, 300 GB oder 500 GB gedrosselt werden. Wenn auch dies hohe Traffic-Grenzen sieht, kam der Unmut darüber bei Kunden schnell. Zunächst war die Einführung auf den 1. Juli 2014 datiert.
O2’s System sah vor die Surfgeschwindigkeit auf 2 Mbit/s zu reduzieren, wenn das enthaltene Datenvolumen überschritten wurde. Das wäre bei o2 DSL All-in S bei 100 GB. Bei den Tarifen DSL All-in M, L und XL greift die Drosselung bei einer Überschreitung der Datenmenge drei Monate in Folge. Vereinfacht gesagt brauchen sich Kunden, die die Menge nur ab und zu überschreiten, keine Sorgen zu machen.
Wie funktioniert die Fair-Use-Mechanik?
Sobald ein Kunde drei Monate in Folge das Limit ein Mal überschritten hat, greift die Fair-Use-Mechanik von o2 jeden Monat, sofort wenn die 300 GB-Grenze überschritten wird.
Umgehen kann man als Kunde die Drosselung nur, wenn man mehr Geld auf den Tisch legt. 100 GigaByte extra kosten dann 4,99 Euro pro Monat. Wer eine echte o2-DSL-Flatrate will, muss 14,99 Euro zahlen. Dann gibt es unbegrenztes Datenvolumen. Laut dem Unternehmen reichen die 300 GB aber völlig aus, da der Durchschnittsverbrauch bei 21 GB liegt. Mit 300 GB würden täglich für 3,5 Stunden HD-Streaming ausreichen.
Ab Januar 2015 erste gedrosselte DSL-Anschlüsse bei o2
Betroffen von der Drosselung sind übrigens alle Kunden, die seit Herbst 2013 einen DSL-Tarif des neuen Portfolios abgeschlossen haben. Ab 1. Oktober läuft der Download-Zähler. Erste Kunden mit zu hohem Verbrauch in Oktober, November und Dezember dürfte die Drosselung auf 2 Mbit/s demnach im Januar 2015 treffen. Daher empfehlen wir den monatlichen Verbrauch im Blick zu behalten.
Große Downloads, aber auch Streamingdienste wie Watchever oder Maxdome können einen großen Teil des Datenvolumens aufbrauchen.
Kunden können im Kundenportal von o2 das aktuell verbrauchte Datenvolumen im Blick haben. Alternativ kann eine Software wie NetSpeedMonitor die Internet-Traffic-Anzeige übernehmen.
Was ist, wenn die Drosselung greift?
Man kann mit 2 Mbit/s weiter surfen. Diese Geschwindigkeit reicht zum normalen Surfen im Browser aus. Es lassen sich Videos online anschauen, allerdings ruckeln diese bei höheren Transferraten (z.B. ab 720p-Videos).