Anfang des Monats wurde eine Lücke in Fritz!Box-Routern entdeckt. Angreifer konnten per Fernzugriff die Telefonfunktion der AVM-Router missbrauchen, um etwa teure Hotlines anzurufen. AVM hat bereits für einige Modelle einen Patch gebracht. Für welche Router es bereits Patches gibt und was sie machen können, beschreiben wir in unserem Artikel.
Dabei handelt es sich aber um keine Lücke im eigentlichen Sinne. Hacker können lediglich den Zugriff auf den Router erlangen, wenn sie die Zugangsdaten für den Fernzugriff erraten oder kennen. Die Zugangsdaten bestehen aus E-Mailadresse oder Fritz!Box-Benutzername und öffentliche IP-Adresse der Fritz!Box.
Welche Geräte bekommen den Sicherheits-Patch von AVM?
Spekuliert hat der Router-Hersteller AVM, dass die kürzlich veröffentlichten BSI-Daten in engem Zusammenhang mit dem Sicherheitsproblem stehen – etwa wenn Nutzer ihre Passwörter mehrfach verwenden.
AVM hat relativ zügig auf das aufgetauchte Problem reagiert und einen Sicherheits-Patch heraus gebracht. Für folgende Router-Modelle gibt es bereits Updates:
- FRITZ!Box 3272
- FRITZ!Box 3370
- FRITZ!Box 3390
- FRITZ!Box 6810 LTE
- FRITZ!Box 6840 LTE
- FRITZ!Box 6842 LTE
- FRITZ!Box 7170
- FRITZ!Box 7240
- FRITZ!Box 7270 v2/v3
- FRITZ!Box 7272
- FRITZ!Box 7312
- FRITZ!Box 7320
- FRITZ!Box 7330
- FRITZ!Box 7330 SL
- FRITZ!Box 7350
- FRITZ!Box 7360
- FRITZ!Box 7360 SL
- FRITZ!Box 7362 SL
- FRITZ!Box 7390
- FRITZ!Box 7490
AVM rät allen Nutzern ihr Passwort zu ändern und die Software-Updates schnellstmöglich zu installieren. Das Update sperrt unberechtigte Zugriffe über den Port 443. Dieser wird in Deutschland bei Breitband-Routern oft verwendet.
Wie führe ich ein Update auf der Fritzbox durch?
Folgendes Video zeigt, wie man Fritz!OS (Software der Fritz!Box) aktualisiert:
Internetzugriff auf Fritz!Box manuell deaktivieren
Leider hat AVM noch nicht für alle Router Updates heraus gebracht. Für die Modelle 6320, 6340, und 6360 gibt es bisher noch keine Aktualisierungen. Wer eines dieser Modelle hat, kann manuell den Port 443 sperren und den Fernzugriff deaktivieren. Das geht so:
- Oberfläche im Browser aufrufen: Dazu in der URL-Zeile “fritz.box/” eingeben und das Router-Passwort eintippen.
- Auf Internet » Freigaben » Fritz!Box-Dienste gehen.
- Häkchen bei “Internetzugriff auf die FRITZ!Box über HTTPS aktiviert” entfernen und “Übernehmen” anklicken.
Information
Kabel Deutschland hat den Kunden Fernzugang von Fritzboxen gesperrt, die über den Internetanbieter bezogen wurden. Bei einer mittleren dreistelligen Zahl an Kunden sollen Telefonate ins Ausland (z.B. nach Gambia, Guinea oder Kuba) automatisiert geführt worden sein. AVM hat allerdings dem Kabelanbieter bereits ein Update zugespielt. Derzeit wird dies noch geprüft. Einige Kunden sollen den Patch bereits erhalten haben.