In einer Rede zu Deutschland 4.0 hat die Bundeskanzlerin Angela Merkel zugegeben, dass die Glasfaserverkabelung zu gering entwickelt ist. Jedoch soll zumindest 50 Mbit/s bis Ende 2018 in jedem Haushalt verfügbar sein, so Merkel (CDU).
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Am Mittwoch räumte Angela Merkel auf dem Unionsfraktionskongress Deutschland 4.0 ein, dass die Glasfaserverkabelung in Deutschland bisher “vergleichsweise gering” sei. Gleichzeitig begkräftigte Sie das Ziel für schnelles Breitband-Internet: “Dennoch werden wir unser Ziel, jeden Haushalt in Deutschland mit 50 Megabit pro Sekunde im nächsten Jahr angeschlossen zu haben, erreichen“, so die Bundeskanzlerin. Bislang ist die Übertragsungsrate – sprich VDSL 50 – lediglich in 75 Prozent aller Haushalte verfügbar.
Wofür brauchen wir VDSL?
Wichtig ist die Gigabitanwendung für neue Anwendungen wie die Telemedizin und das autonome Fahren. Ohne schnelle Anbindung seien neue Techniken nicht möglich. In den nächsten Jahren werde sich das Internet der Dinge massiv weiterentwickeln.
Übertragungen im Gigabit-Bereich sollen bis 2025 möglich sein. Hierfür sei die schnelle Entwicklung des 5G-Standards wichtig. Der 5G-Mobilfunkstandard gilt als Weiterentwicklung von LTE (4G). Während derzeit bei 4G maximal 100 Mbit/s von den Internetanbietern angeboten werden, sollen es bei 5G maximal 20 GBit/s sein.
Miserabler Glasfaserausbau in Deutschland
Trotz des stagnierenden Glasfaserausbaus hält Merkel am Kurs fest. Es müsse noch mehr in den Glasfaserausbau investiert werden. Denn zusammen mit Griechenland bildet Deutschland in Europa das Schlusslicht. Laut FTTH Council hat Deutschland 647.600 Glasfaserkunden. Damit landet es im EU-Ranking auf Platz 39 (vorletzter Platz). Insgesamt sollen in Deutschland laut VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten) knapp 2,7 Millionen FTTB/H-Anschlüsse vorhanden sein.
Von diesen sollen 791.000 gebucht sein – 84.000 davon bei der Telekom, die weiterhin auf VDSL-Vectoring statt FTTH setzt. Ein weiterer Glasfaseranbieter für Privatkunden ist z.B. EWE. EWE bietet in bestimmten Regionen 1 GBit/s an. Aber auch bei 1&1 kann bereits bald Glasfaser-Internet in München, Augsburg und Erlangen gebucht werden.
Erfreulich ist aber, dass regional gesehen teilweise der Breitbandausbau sehr weit ist. So wird die Telekom eigenen Angaben zufolge in Nordrhein-Westfalen, dem am bevölkerungsstärksten Bundesland, Vectoring-Anschlüsse mit mindestens 50 Mbit/s für 95 Prozent der dortigen Haushalte bereitstellen. Damit könnte in dem Bundesland zumindest bis Ende 2018 das Ziel der Bundesregierung erreicht werden. Wir bleiben dran!
Förderprogramme der Bundesregierung
Seit Ende 2015 unterstützt die Bundesregierung den Ausbau des Breitbandnetzes in Deutschland. Warum? Weil in ländlichen und dünn besiedelten Gebieten der Ausbau der Netze sich wirtschaftlich nicht lohnt. Daher ist der Ausbau Teil der Digitalen Agenda der Bundesregierung.
Nachfolgend haben wir von DSLregional.de noch einen Videomitschnitt von Deutschland 4.0 auf Youtube:
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